Neubau Labor- und Bürogebäude // Limburg an der Lahn

Eine grundlegende Überlegung in der Herangehensweise von dem Unternehmen biovis ist es, den tatsächlichen Bedarf an Diagnostik für den Patienten zu erkennen, zu analysieren und darauf aufbauend ganzheitliche Konzepte für das körperliche Wohlbefinden zu entwickeln. Die Komplexität dieses Ablaufs einzelner Arbeitsschritte benötigt als Umfeld eine gebaute Struktur, die diese alltäglichen Prozesse unterstützt und begünstigt. Die Weiterentwicklung der Arbeitsprozesse auf Grundlage neuer Forschungsergebnisse bringt permanente Bewegung in die Abläufe und verlangt nach einem resilienten Gebäude. Neben einem Umfeld effizienter funktionalen Zusammenhänge im Ablauf, ist ein Büro- und Laborgebäude aber auch ein Ort, an dem sich die Mitarbeiter*innen einen Großteil der Arbeitswoche aufhalten – wir verstehen unter einer ganzheitlichen Arbeitswelt ein effizientes Gebäude mit qualitätvollen Räumen.

 

WETTBEWERB ANERKENNUNGSPREIS // INFORMATIONSZENTRUM NIEDERGERMANISCHER LIMES

Suchen, Speichern und Sortieren – Die Sichtbarkeit des archäologischen Prozess: Mit dem Neubau des Informationszentrums niedergermanischer Limes soll das kulturelle Erbe aus der Zeit der römischen Besatzung gleichermaßen für die Bürger und die Besucher der Stadt Remagen zugänglich gemacht werden. Im Mittelpunkt des Vermittlungskonzeptes steht eine unmittelbare Sichtbarkeit des prozesshaften archäologischen Ablaufs – dem Suchen und dem Speichern der Funde. Die architektonische und inhaltliche Substruktion des neuen Informationszentrums bildet die Ebene des heutigen Untergeschosses auf der das römische Leben stattfand. Nur hier kann die Suche nach weiteren römischen Spuren stattfinden und nur auf dieser Ebene kann eine direkte Vermittlung des archäologischen Prozesses und der Ausstellung einzelner teilweise immobilen Funde, wie z.B. dem Wandkern, geschehen. Die darüberliegenden Geschosse, die wie ein Dach über der Grabungsstätte liegen, dienen als Speicher – als Lager einzelner Funde und als Räumlichkeiten der Verwaltung.

Von Zeit zu Zeit – Die Verräumlichung zeitlicher Ebenen: Eine archäologische Prospektion beginnt meistens mit der Anlage eines Rastersystems. Die Position und die Ausrichtung der Quadranten im Koordinatensystem und die Rasterweiten haben keinen Bezug zu den geborgenen Strukturen – es entsteht also eine Überlagerung zweier völlig unabhängiger Strukturen die räumlich einige Zentimeter voneinander trennt, zwischen denen aber hunderte oder sogar tausende Jahre liegen können. Das bewusste Lösen der Ausrichtung der Strukturen des Neubaus von der Geometrie seiner Grundfläche verräumlicht dieses Prinzip – diese Verschiebung versinnbildlicht die verschiedenen Zeitebenen und bindet die Architektur unmittelbar in das Vermittlungskonzept des Informationszentrums ein.

Sockel, Dach und Rückrat – Die Eindeutigkeit von Konstruktion und Nutzung: Untergeschoss und Erdgeschoss des Informationszentrums bilden in ihrer räumlichen und konstruktiven Verbindung als funktional inhaltliche Einheit den öffentlichen Bereich – hier steht der Besucher im Zentrum der Vermittlung und kann auf seinem Weg durch das Gebäude verschiedene Ebenen der Geschichte erfahren. Die Konstruktion des „Beton-Tisches“ mit einer eingehängten Ebene als Erdgeschossplattform in Verbindung mit der transparenten Fassade ermöglicht eine direkte Sichtbarkeit und einen schwellenlosen Zugang zur Ausstellung und dem archäologischen Prozess in Remagen. Diese massive, aber dennoch filigrane Stahlbetonkonstruktion trägt die Holzkonstruktion der darüberliegenden Etagen zur Lagerung der Exponate und der Verwaltung. Hier besteht weniger der Bedarf nach extrovertierten Räumen, sondern nach kleinteiligen, flexiblen und teilweise rein funktionaler Räumen mit unterschiedlichen Belichtungssituationen. Die Holzkonstruktion besteht aus der tragenden massiven Außenwand aus kreuzweise verleimtem Brettsperrholz, sowie den innenliegenden Holzstützen des Skelettsystems. Die Struktur der Grundrisse bleibt hier langfristig flexibel, den sich wechselnden Anforderungen der Nutzer entsprechend anpassbar. Die Fassade oberhalb des Sockels besteht materialgerecht aus einer vertikal geschichteten teilweise transluzenten hinterlüfteten Holzlattung.
In Form einer bauliche Fuge trennt der dritte, massive und teilweise begrünte Baukörper den Bestand im Süden von dem sich anschließenden Neubau. Als funktionelles Rückgrat befinden sich hier die notwendigen Erschließungen, ein weiterer Belichtungshof, sowie die technisch infrastrukturelle Versorgung des Gebäudes.
Alle drei Gebäudeteile unterscheiden sich im Sinne einer eindeutigen Ablesbarkeit zur intuitiven Orientierung bewusst in ihrer Konstruktion, ihrer Oberfläche und ihrer Gestalt.

Technische Gebäudekonzeption – Die Fuge als technisches Rückgrat: Das Rückgrat als Fugenbauwerk zwischen Bestand und Neubau übernimmt neben seiner städtebaulichen Aussage und der inneren Erschließung des Gebäudes auch eine rein pragmatisch technische Funktion. In der Wand zwischen den Bauteilen befinden sich Installationen wie die Wärmeleitungen der Erdwärmepumpe. Lüftungsein- und auslässe regulieren die raumklimatischen Bedingungen entsprechend der Vorgaben für die Exponate in den ersten beiden Geschossen sowie für die Mitarbeiter im ersten und zweiten Obergeschoss. Alle Nassräume befinden sich in dem Fugenbauwerk übereinander. In dem Technikgeschoss im dritten Obergeschoss befindet sich die Technikzentrale des Gebäudes mit der darüberliegenden PV-Anlage. Die vorgelagerte begrünte Dachfläche dient auch als eine von dem Außenraum aus nicht wahrnehmbare Aufstellfläche für Außengeräte mit Erweiterungspotential.

Präsenz im Stadtraum – Der Solitär im Blockrand: Der Neubau des Informationszentrums niedergermanischer Limes in Remagen soll in seiner Nutzung als zentraler Anlaufpunkt gleichermaßen für Besucher und Bewohner der Stadt dienen. Eine angenehme und unmittelbare Vermittlung der Geschichte und Aktivitäten der Stadt Remagen setzt eine eindeutige Präsenz und eine entsprechende Adressbildung des Gebäudes im Stadtraum voraus. Das zur Verfügung stehende Grundstück befindet sich in Verlängerung eines Blockrands in zweiter Reihe. Die Fassadenbegrünung als Fuge lässt den Neubau erkennbar von dem Blockrand abrücken und stellt den neuen Baukörper auf eine angemessene Art frei und verleiht ihm in seiner eigenständigen Gestaltung die erforderliche Prägnanz. Dieser Eindruck wird durch den im Nordwesten anschließenden Stadtgarten gestärkt.

Erschließung im Stadtraum – Der Zugang aus zweiter Reihe: Der Zugang zu den bisherigen Nutzungen des „Historischen Dreiecks“, wie der Ausgrabung der Hypokaustenheizung und dem Römischen Museum erfolgt nahezu ausschließlich über die Kirchstraße im Norden. In der Konsequenz einer intuitiven Orientierung im Stadtraum wird der Neubau des Informationszentrums ebenfalls über die Kirchstraße, den sich öffnenden Stadtraum im Rücken der Stadtverwaltung und dem anschließenden Stadtfoyer erschlossen. Die Fassade des Informationszentrums knickt an dieser Stelle ein und bildet somit ein überdachtes Portal als Eingang. Wenngleich der Blick auf die Ausstellung und den innenliegenden Foyer- und Empfangsbereich durch die transparente Fassade umlaufend frei bleibt, wird die Eingangssituation intuitiv ablesbar.

Flexibilität und Nachhaltigkeit – Das Potential der Transformation: Dem Neubau des Informationszentrums in der Innenstadt von Remagen geht ein Abbruch voraus. Es liegt also bereits eine ökologische „Grundlast“ auf dem neuen Gebäude. Neben klugen technischen Lösungen und einer angemessenen Wahl der Baustoffe, ist eine flexible Nutzung der Räume notwendig, die auch auf Bedarfe reagieren können, die wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau definieren können. Wenn die mobilen Glaselemente des Seminarraums im Erdgeschoss zur Seite geschoben werden, kann die gesamte Fläche mit den anschließenden Freiräumen für Veranstaltungen der Stadt genutzt werden. Auch jenseits jeglicher Öffnungszeiten bleiben einige Bereiche der Ausstellung von dem teilweise überdachten Außenbereich aus für Besucher und Bewohner sichtbar.
Kaum ein Anforderungsbedarf befindet sich seit Jahren so konstant im Wandel, wie die Bürowelt. Der ermittelte Bedarf kann also nur eine Momentaufnahme sein und fordert von dem Gebäude möglichst flexibel wandelbare Strukturen. Der Verwaltungsbereich im ersten und zweiten Obergeschoss ist über den zweigeschossigen Sozialraum und einer Galerie miteinander verbunden. Die Büroflächen können vor dem Hintergrund einer flexiblen statischen Raumstruktur sowohl als Einzelbüros als auch als offene Bürostruktur dargestellt werden. Die Belichtung der Flächen erfolgt über zwei für die Mitarbeiter nutzbare Balkone. Das Foyer kann mit Hilfe technischer Mittel überwacht werden, sodass Mitarbeiter der Verwaltung bei Bedarf auf kurzem Weg zu dem Empfangsbereich gelangen können.

Außenanlagen – Über die stadträumliche Verbindung von Marktplatz, Stadtfoyer und Stadtgarten wird das Informationszentrum mitsamt seiner Ausstellung der Überreste des Kastells Rigomagus in Remagen deutlich präsenter. Das Stadtfoyer geht als öffentlicher Platz in den Eingangsbereich über und eröffnet einen unmittelbaren Zugang und den ersten Blick auf das Bodendenkmal. Der Stadtgarten definiert im Sinne einer guten Orientierbarkeit räumlich zwei voneinander getrennte Plätze und bietet gleichzeitig Potential für weitere Ausstellungen oder kurzfristige Inszenierungen – er kann als gemeinschaftliche Aufenthalts-, Werk- und Erschließungsfläche, sowohl von den Bürgern Remagens genutzt werden, als auch von Besuchern der Stadt. Der Habitus der Tilia cordata ‘Green Spire‘ beschreibt den Ort und nimmt die Kleinteiligkeit der Raumgrenzen, Mauern und Garagenwände zurück. Der im Norden anschließende Hof kann weiterhin zum Parken genutzt werden. Durch die reduziere Stellplatzanzahl und aufgebrochene Anordnung steht die Parkplatzfunktion jedoch nicht mehr an vorderster Stelle.

 

KERNSANIERUNG BÜROGEBÄUDE // FRANKFURT

 

BDA AUSSTELLUNG NEUE NEUE // KÜCHENGESPRÄCHE // ARCHITEKTURGALERIE KAISERSLAUTERN

Neuberufene Mitglieder des BDA Rheinland-Pfalz und Saarland präsentieren sich regelmäßig in der Gruppenausstellung “Neue Neue”, ein Format, dass bereits seit einigen Jahren im Landesverband Rheinland-Pfalz stattfindet und nun auch zum ersten Mal in Kooperation mit dem Landesverband Saarland.
In den Räumlichkeiten der Architekturgalerie in Kaiserslautern, die u.a. die Intention der Architekturvermittlung verfolgt, haben sich zu der letztjährigen Ausstellung die vier Büros, Max & Jakob Giese Architektur aus Gehlert im Westerwald, monochrom architekten aus Mainz, Herres & Pape Architekten aus Salmtal/Salmrohr in der Eifel und UIU Studio Architektur aus Saarbrücken, ausschließlich mit der Frage beschäftigt, wer denn eigentlich die Zielgruppe dieser Vermittlung sein soll und was deren unvoreingenommenen Gedanken oder Bezüge zur Architektur sind.
Wie kann man den öffentlichen Diskurs über Architektur, Stadt und Raum neu beleben? Eine Auseinandersetzung mit Architektur in der Öffentlichkeit findet fast ausschließlich im Zusammenhang mit Baukosten und Überschreitungen der Bauzeit statt. Über zeitgenössische Tendenzen in der Architektur und deren Wirkung findet man jenseits der Fachpresse wenig Inhalte, obwohl wir alle permanent von gebauten Strukturen umgeben sind. Was interessiert die Menschen außerhalb der Fachwelt an Architektur – was ist gute Architektur – was ist „schön“ und was ist die konkrete Erwartungshaltung an das gebaute Umfeld? Wie wird der Architekt/in in der Gesellschaft wahrgenommen – was ist seine Aufgabe – und wie deckt sich diese Wahrnehmung mit der Realität?
In vier einzelnen Küchengesprächen zwischen jeweils einem Architekturbüro und einem Gast wurden in einem möglichst informellen Rahmen – beim gemeinsamen Kochen – mögliche Antworten auf diese Fragestellungen diskutiert. Die Anforderungen an die Gäste bestanden lediglich darin, daß sie keinen professionellen Bezug zum Bauen haben sollten. Eingeladen zu den Gesprächen waren: Johannes Kunz (ehem. Präsident des LKA Rheinland-Pfalz), Daniel Ferino (Grafittikünstler), Prof. Dr. Dorothée Lulé (Neurobiologin), Frieda Betz (Schülerin).
In Form einzelner Hefte wurden die Gespräche anschließend dokumentiert – sie bleiben als Dokument der flüchtigen Gespräche und können über die Geschäftsstelle BDA Rheinland-Pfalz bezogen werden.
Die Ergebnisse zeigen auf eine sehr erfrischende Art eine ganz eigene Sichtweise auf Architektur – einen Blickwinkel der vielleicht zu oft unbeachtet bleibt?

 

UMNUTZUNG EINES BÜRO- UND GESCHÄFTSHAUS IN EIN WOHN- UND GESCHÄFTSHAUS // FRANKFURT LEIPZIGER STRASSE

 

NEUBAU BÜROGEBÄUDE ALS HOLZHYBRID / MANNHEIM

 

WETTBEWERB 3.PREIS // QUARTIER WALDENSER MITTE

 

NEUBAU WOHNHAUS // SCHWABENHEIM

 

QUARTIERSENTWICKLUNG NAXOS AREAL // FRANKFURT

 

NEUBAU ZWEIFAMILIENWOHNHAUS // HANAU GROSSAUHEIM

Nach der Vorstellung des Bauherren sollte „im Garten des Elternhauses“ ein neues Haus stehen.
Im Spannungsfeld einer sinnhaften Nachverdichtung des alten Ortskerns von Großauheim, eines sensiblen Umgangs der Umgebung und eines wirtschaftlichen Projekts, entstand ein Konzept für ein Zweifamilienwohnhaus. In einem Umfeld von Gebäuden mit auffällig unterschielichen Dimensionen und einer durchweg vielfältigen aber nicht immer eindeutigen Formensprache, ist ein grundlegendes Entwurfsmotiv ein sich in seiner abstrakten Grundform zurücknehmendes Haus – als reduzierter, entwirrter Zwilling des Vorderhauses.

 

NEUBAU WOHNGEBÄUDE // FRANKFURT HEDDERICHSTRASSE

 

NEUBAU BÜROGEBÄUDE// HOLZHYBRID // WIESBADEN

 

MACHBARKEITSSTUDIE KONVERSION HOCHSCHULGEBÄUDE // WIESBADEN

Nördlich von Wiesbaden, am Übergangspunkt der Stadt in den Taunus, befindet sich außerhalb des gültigen B-Plans ein von der Straße aus betrachtet zweigeschossiges langgestrecktes Gebäude. Bestehend aus zwei länglichen zueinander versetzten Bauteilen, folgt das Gebäude der nach Westen hin stark abfallenden Topographie in seiner Geschossigkeit. Vor allem der Wald, der sämtliche bauliche Strukturen umfasst und der beeindruckende Ausblick bei gleichzeitiger Stadtnähe und einer dem entsprechenden guten ÖPNV-Anbindung, prägen die hohe Qualität des Standortes. Ursprünglich ausschließlich von der Telekom genutzt, befinden sich mittlerweile neben einer Wohnnutzung auch eine Bildungseinrichtung als Nutzer in dem Gebäude. Auf Grund der unmittelbaren Nähe zu Gebäuden der Hochschule RheinMain im direkten Umfeld ist eine Umnutzung des Gebäudes in eine Bildungseinrichtung aus unserer Sicht äußerst sinnhaft. Die bestehende bauliche Substanz stellt neben dem gebauten Wert im Sinne der grauen Energie, also die Energie, die zur ganzheitlichen Erstellung des Gebäudes aufgewandt wurde, auch einen enormen nicht konkret messbaren Wert dar – es ist davon auszugehen, dass ein Neubau an diesem Ort mit den benannten Qualitäten so, bzw. überhaupt nicht ansatzweise genehmigungsfähig wäre, eine Umnutzung zu einer adäquaten Nutzung aber sehr wohl.

 

Wettbewerb // Aufstockung Architektenkammer Rheinland-Pfalz

Als zentraler Ort der Förderung von Baukultur in Rheinland Pfalz wird eine Aufstockung der Landesgeschäftsstelle der Architektenkammer Rheinland-Pfalz neben dem reinen Erfüllen funktionaler und technischen Anforderungen auch als Signal einer inhaltlichen Haltung wahrgenommen. Arbeitsstrukturen unterliegen vor allem in der aktuellen Zeit starken selbstgesteuerten und auch teilweise erzwungenen Veränderungen. Die Aufgabenfelder und Arbeitsbereiche der Architektenkammer und dementsprechend der Platzbedarf wächst dennoch scheinbar kontinuierlich – aktuell, in der Vergangenheit aber vermutlich auch in der Zukunft. Es ist essentiell, bauliche Strukturen nicht nur im Jetzt zu betrachten, sondern sie auch als kluge wandlungsfähige Konzepte zu begreifen und zu entwickeln. Daher betrachten wir in der Stufe zwei und drei, neben unserem dargestellten Beitrag auch weitere Szenarien, die über die aktuellen Anforderungen hinausgehend, ein mögliches Weiterbauen der Struktur erläutern. Eine Struktur, die in der Erstellung bereits räumlich und konstruktiv in Erweiterungsszenarien gedacht und entwickelt wird, ist in unserer Wahrnehmung eine grundlegend nachhaltiges Gebäude.

NEUBAU WOHNHAUS // JUGENHEIM IN RHEINHESSEN

In einem durch die Klarheit der Landschaft geprägten rheinhessischen Weinort befindet sich in einem gewachsenen Wohngebiet ein Einfamilienhaus, das unauffällig auffällig ist. Nähert man sich dem Haus, wirkt es durch die einfache Materialität der schmalen Straßenfassade zurückhaltend – durch das Volumen des Baukörpers, die Aufteilung der Fassade und die Proportionierung der Fensteröffnungen wird die kompromisslose Haltung unmittelbar erkennbar. Als zentrales Element trennt das teilweise über zwei Ebenen laufende Einbaumöbel einerseits die Nutzungsbereiche, lässt aber durch bewusst inszenierte Blickbezüge Transparenz und Großzügigkeit zu.

 

Nachverdichtung Wohnen
Dachausbau // Mainz Boppstraße

 

WOHNUNGSBAU // MOERS

 

SANIERUNG FASSADE // SCHÖFFERSTRASSE MAINZ

Nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges und der daraus folgenden massiven Zerstörung der gewachsenen Bebauung der Mainzer Innenstadt wurde umgehend nach Kriegsende ein stadtplanerischer Umgang für den Wiederaufbau der Stadt erarbeitet. Die Überlegungen zu einer Stadtachse zwischen dem Schillerplatz, der Ludwigsstraße über den Dom bis zum Rathaus spielten in der städtebaulichen Entwicklung der folgenden Jahre eine entscheidende Rolle. Die Umsetzung des Konzepts eines Nebeneinanders leichter filigraner Baukörper und den historisch gewachsenen massiven Baukörpern war ein eindeutiger Beleg für ein gelungenes Zusammenspiel zwischen Tradition und Moderne. Durch Vernachlässigungen und teilweise äußerst unglücklichen Überformungen der Kammstruktur verschwindet dieses Gleichgewicht nahezu gänzlich aus dem Stadtbild.
Wir begreifen unsere neue Fassade am Rande dieser Kammstruktur als Reminiszenz an diese schwindende Idee des Gleichgewichtes – die unbefangene Leichtigkeit der bestehenden baulichen Strukturen soll möglichst unverstellt ohne den Anspruch einer „modischen“ Gestaltung oder sonstiger Überformungen sichtbar werden.

 

WETTBEWERB VOLKSSCHULE // SCHRUNS DORF

Neues Zentrum, neuer Platz – mit dem Neubau der Volksschule erweitert Schruns sein Ortszentrum Richtung Osten. Eine neue Platzfolge entsteht: Vom Kirchplatz mit der Pfarrkirche und dem Gemeindeamt zum neuen Sternplatz – am Areal des ehemaligen Hotel Stern – mit der neuen Volksschule und dem Alten Gericht. Auch die bestehende Mittelschule wird an den erweiterten Bereich des Sternplatzes angebunden. So wie der Kirchplatz durch die Pfarrkirche geprägt wird, ist die Volksschule am Sternplatz der Ankerpunkt der neuen Ortsentwicklung. Minimaler Fußabdruck, Verdoppelung der Schulfreiflächen – das würfelförmige Schulgebäude hat einen minimalen Fußabdruck, wodurch die Freiflächen der Volksschule verdoppelt werden können. Da diese Freiflächen niveaugleich an den öffentlichen Raum anschließen, wird die neue Volksschule auf sehr selbstver- ständliche Weise Teil des Lebens von Schruns.

 

FASSADEN SANIERUNG BÜRO- UND GESCÄFTSHAUS // MAINZ RHEINSTRASSE

Die Rheinstraße ist als Haupteinfahrtsstraße eine der prominentesten Straßen in Mainz.
Sie verbindet und erschließt alle drei innerstädtischen Stadteile, Altstadt, Innenstadt und Neustadt und wird von einer Vielzahl von wichtigen Bausteinen der Satdt flankiert, wie z.B. dem Rathaus, der Rheingoldhalle, dem Mainzer Schloss und dem Quartier Zollhafen.
In diesem Kontext begreifen wir die Fassaden der Rheinstraße als fließenden Übergang zwischen den inneren flexiblen Nutzungsstrukturen sowie den statischen charakteristischen Eigenschaften des Umfelds.
Dreißig Meter Rheinstraße bedeuten für uns als Architekten neben der Verantwortung gegenüber dem Bauherrn und der Wirtschaftlichkeit des Projektes auch eine Verantwortung gegenüber der Stadt, in der wir leben.

 

NEUBAU LAGERHALLE UND BÜRO // HAFENSTRASSE LUDWIGSHAFEN

Der Lager- und Logistikflächenumsatz hat sich in den letzten zwanzig Jahren nahezu verdreifacht. Permanent zunehmender E-Commerce und die Anfälligkeit wirtschaftlich relevanter Abläufe auf Grund geringer Lagerbestände nach dem „Just-in-time“ -Prinzip führen zu einer weiter steigenden Nachfrage von Lagerflächen.
Neben der vordergründigen Unterbringung des Lagerguts waren bei der Planung der Lagerhalle in der Hafenstrasse 47 im Industriehafen von Ludwigshafen weitere Anforderungen relevant:
Dem Nutzer und dem Bauherrn war eine verhältnismäßig repräsentative Wirkung des Gebäudes wichtig, das für die Mitarbeiter*innen ein möglichst qualitätsvolles Arbeitsumfeldes darstellt.
Die der Straße zugewandte Hauptfassade spiegelt die grundlegende Struktur der Abläufe innerhalb des Gebäudes wider. Hierbei überspannt der leichte Büroriegel den Anlieferungsbereich der neugeplanten Halle.

 

WOHNHAUS // DREI HÄUSER IN KAHL

Die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf und pro Wohneinheit steigt nach wie vor eklatant an. Wie gehen wir mit diesem Anstieg des Flächenbedarfs in Strukturen um, deren Nutzungen vor Jahrzehnten im Angesicht der seinerzeit aktuellen Anforderungen festgelegt wurden, ohne die gebauten Strukturen derart zu überformen, dass sie in ihrem gewachsenen Umfeld fremd wirken? Eine mögliche Antwort könnte es aus unserer Sicht sein, aus einer Wohneinheit, einem Einfamilienhaus, drei einzelne ablesbare Häuser zu bauen, die in ihrem internen Ablauf, in ihrer Grundrissstruktur, trotz ihrer formalen Trennung als Einheit funktionieren.

 

MACHBARKEITSSTUDIE SANIERUNG FESTHALLE // KAHL AM MAIN

 

NEUBAU KAFFEERÖSTEREI MÜLLER // MAINZ