SANIERUNG FASSADE // SCHÖFFERSTRASSE MAINZ
Nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges und der daraus folgenden massiven Zerstörung der gewachsenen Bebauung der Mainzer Innenstadt wurde umgehend nach Kriegsende ein stadtplanerischer Umgang für den Wiederaufbau der Stadt erarbeitet. Die Überlegungen zu einer Stadtachse zwischen dem Schillerplatz, der Ludwigsstraße über den Dom bis zum Rathaus spielten in der städtebaulichen Entwicklung der folgenden Jahre eine entscheidende Rolle. Die Umsetzung des Konzepts eines Nebeneinanders leichter filigraner Baukörper und den historisch gewachsenen massiven Baukörpern war ein eindeutiger Beleg für ein gelungenes Zusammenspiel zwischen Tradition und Moderne. Durch Vernachlässigungen und teilweise äußerst unglücklichen Überformungen der Kammstruktur verschwindet dieses Gleichgewicht nahezu gänzlich aus dem Stadtbild.
Wir begreifen unsere neue Fassade am Rande dieser Kammstruktur als Reminiszenz an diese schwindende Idee des Gleichgewichtes – die unbefangene Leichtigkeit der bestehenden baulichen Strukturen soll möglichst unverstellt ohne den Anspruch einer „modischen“ Gestaltung oder sonstiger Überformungen sichtbar werden.